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Crowdfunding

Beschreibung im Lexikon

Crowdfunding

Auf Deutsch bedeutet der englische Ausdruck Crowdfunding so viel wie Finanzierung durch einen Schwarm beziehungsweise viele Menschen. Tatsächlich geht es bei diesem neuartigen Konzept darum, auf unkomplizierte Weise größere Mengen an Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln zu organisieren. Das Crowdfunding verdankt seine Popularität der großflächigen Verbreitung des Internets, denn diese Kommunikationsplattform ermöglicht die Gewinnung von zahlreichen privaten Investoren. Im deutschen Recht existieren bislang, anders als im angelsächsischen Raum, keinerlei Vorschriften zum Crowdfunding.

Finanzierungszwecke des Crowdfundings

Theoretisch lässt sich diese moderne Form der Finanzierung einsetzen, um Mittel für jedes beliebige Projekt oder Unternehmen zu besorgen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Crowdfunding vor allem für kulturelle und wohltätige Zwecke verbreitet ist. So waren verschiedene Regisseure und Filmemacher erfolgreich mit dem Einwerben von Kapital für ihre Produktionen, nachdem sie von Banken oder großen Filmstudios kein Geld bekamen. Auch Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur in Entwicklungsländern profitieren von dieser Art der Finanzierung.

Seit ein paar Jahren existieren Plattformen, die Investoren und Empfänger für das Crowdfunding zusammenbringen. Auf diesen Portalen suchen auch Unternehmen neue Finanzierungsquellen. Dabei handelt es sich meist um Start-ups, die für ihre neuen Geschäftsideen innerhalb kurzer Zeit eine große Finanzierungssumme benötigen. Investoren, die sich an Projekten mit potenziellen, aber ungewissen Zukunftsaussichten beteiligen, erwerben hier Venture Capital.

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Die Vorteile des Crowdfundings

Für die Kapitalempfänger eröffnet das Crowdfunding die Möglichkeit, auf unbürokratische Weise Eigenkapital oder langfristige Darlehen einzuwerben. Während Banken vor einer Kreditvergabe stets eine gründliche Überprüfung der Bonität des Unternehmens vornehmen, ist dies beim Crowdfunding regelmäßig nicht der Fall. Aus diesem Grund können sogar Firmen, deren Kreditwürdigkeit als eher gering einzustufen ist, ohne Weiteres große Summen durch Crowdfunding organisieren. Dabei sind die Erfolgsaussichten umso besser, je überzeugender die Unternehmen ihr Geschäftskonzept präsentieren. Darüber hinaus haben Crowdfunding-Mittel den positiven Effekt, dass sie die Struktur der Bilanz verbessern. Durch den Ausweis einer größeren Summe an Eigenkapital steigt zum Beispiel die Eigenkapitalquote. Dieser Umstand führt zu einer Verbesserung der Bonität und damit indirekt auch zu niedrigeren Kreditzinsen, da Banken einen geringeren Risikozuschlag bei der Darlehensvergabe vornehmen.

Als genauso attraktiv erweist sich das Crowdfunding für die Investoren. Sie erhalten damit die Gelegenheit, sich an erfolgversprechenden Start-ups zu beteiligen. Da sie durch ihre Einlage zu Anteilseignern werden, sind sie am Ergebnis des Unternehmens beteiligt. Insbesondere in Niedrigzinszeiten kann die Investition in Crowdfunding-Anlagen deswegen eine attraktive Alternative zu festverzinslichen Sparformen darstellen. Allerdings unterliegt die Einlage des Investors dem Risiko des Totalverlustes. Da jeder Crowdinvestor nur eine geringe Summe übernimmt, bleibt diese Gefahr für den Einzelnen jedoch überschaubar.

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