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Interim Management

Beschreibung im Lexikon

Interim Management

Diese Form des Managements ist durch ihren vorübergehenden Charakter gekennzeichnet. Dabei kommt es zur Ernennung einer externen, qualifizierten Person zum Geschäftsführer beziehungsweise Vorstand oder hochrangigem Manager für einen klar begrenzten Zeitraum. In der Regel wird ein Interim-Manager für 3 bis maximal 24 Monate tätig.

Bis vor ein paar Jahren war diese Art des Managements in Deutschland nur in Ausnahmefällen üblich. Es sind jedoch viele Situationen denkbar, in denen ein Unternehmen Interim-Management benötigt. Dazu gehören unter anderem:

  • Dringende Restrukturierungen des gesamten Unternehmens oder einzelner Betriebsteile
  • Markteinführung eines neuen Produktes, eines Fertigungsverfahrens oder anderer Innovationen in einem schwierigen Umfeld
  • Unerwarteter und plötzlicher Ausfall der bisherigen Führung, zum Beispiel durch Tod oder Erkrankung eines Geschäftsführers oder aufgrund einer erforderlichen Entlassung wegen Untreue

Geeignete Fachleute für das Interim-Management

Für die Führung eines Unternehmens in einer krisenhaften Situation kommen erfahrene Manager mit jahrzehntelanger Erfahrung infrage. Sie besitzen in der Regel neben einer exzellenten theoretischen Ausbildung auch den durch vielfältige berufliche Praxis geschulten Weitblick. Außerdem fällt es ihnen als gereifter, unternehmensexterner Persönlichkeit oft leicht, schwierige Personalmaßnahmen wie zum Beispiel betriebsbedingte Kündigungen von Mitarbeitern in größerem Umfang durchzusetzen. Social Skills, wie interkulturelle Kompetenz und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, gehören ebenso zu den Eigenschaften von erfolgreichen Interim-Managern. Sie können sich schnell an die im Betrieb herrschende Unternehmenskultur anpassen.

Unternehmen, die einen Interim-Manager für die erste oder zweite Führungsebene benötigen, können sich an große internationale Consulting-Gesellschaften oder kleinere, deutsche Unternehmensberatungsgesellschaften mit entsprechender Spezialisierung wenden. In der Regel bieten diese Dienstleister die Möglichkeit, sich für einen Manager zu entscheiden, der über einschlägige Erfahrungen in der jeweiligen Branche verfügt.

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Interim-Management im weiteren Sinne wird populärer

Seit einiger Zeit ist es im angelsächsischen Raum üblich, Spitzenmanager nur mit befristeten Arbeitsverträgen für wenige Jahre anzustellen. Dabei erfolgt dies explizit ohne die Zusage, im Anschluss an das Auslaufen des ersten Anstellungsvertrages einen weiteren anzubieten. Unabhängig vom Erfolg des Geschäftsführers stellen die Verantwortlichen nach dem Vertragsende einen neuen Manager ein. Denn viele große und sehr erfolgreiche Konzerne setzen weniger auf Kontinuität der Geschäftsleitung als auf regelmäßig erfolgende neue Impulse durch einen Austausch des Führungspersonals. Dieses bringt neue Impulse in das Unternehmen und sorgt so dafür, dass ein permanenter Änderungsprozess in Gang bleibt. Auf diese Weise lassen sich neue Marktchancen wahrnehmen, effizientere Produktionsprozesse einsetzen und ähnlich wichtige positive Entwicklungen anstoßen. Auch in deutschen Unternehmen setzt sich diese Auffassung von Führungskultur langsam mehr und mehr durch. Aus diesem Grund wird Interim-Management in einem weiter gefassten Sinne von der Ausnahme allmählich zum Regelfall.

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